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Methoden zum Musik auszählen
Es gibt viele Methoden, um das Tempo eines Musikstücks in Takten pro Minute zu ermitteln. Hier ist eine kleine Übersicht der bekanntesten Methoden mit ihrer
Beschreibung, den benötigten Hilfsmitteln sowie den Vor- und Nachteilen:
Die Minuten-Methode Beschreibung:
Man nimmt eine Uhr mit Sekundenzeiger (besser mit digitaler Sekundenanzeige oder noch besser eine Stoppuhr), und zählt eine Minute lang die Takte und Taktschläge mit. Dabei beginnt man am besten mit Null, denn beim ersten Taktschlag beginnt ja erst die Minute, also kann noch keine Taktschlagdauer (die Zeit zwischen zwei Taktschlägen) verstrichen sein. Man zählt gleichzeitig die Taktschläge und die Takte, das klingt z.B. beim 4/4-Takt so:
0-1-2-3-1-1-2-3-2-1-2-3-3-1-2-3-4-1-2-3-5-1-2-3-...usw....3-44-1-2-3-45-1-2-3-46-1-2-3 Wenn jetzt bei diesem Beispiel bei –3- die Minute um ist, dann hat das Lied 46 Takte und drei
Taktschläge pro Minute, also 46,75 Takte/min. Daraus ergibt sich auch schon die erreichbare Genauigkeit mit dieser Methode:
bei Benutzung einer Stoppuhr +- 1 Taktschlag pro Minute. Die Genauigkeit reicht zum Einstellen eigener Turniermusik, etwas ungenauer wird es mit der Armbanduhr.
Bei Liedern im ¾-Takt (z.B. Wiener Walzer und Langsamer Walzer) zählt man dagegen 0-1-2-1-1-2-2-1-2-3-1-2-4-1-2-5-1-2-...usw....-1-2-25-1-2-26-1-2-27-1-2-28-1-2-29-1 Dieser Langsame Walzer hatte also 29 1/3 Takte pro Minute.
Hilfsmittel: Stoppuhr oder Armbanduhr Vorteile: überall anwendbar, relativ genau, preisgünstige Hilfsmittel Nachteile:
erfordert hohe Konzentration und etwas Übung, Gefahr, sich zu verzählen (kann aber durch ein zusätzliches mechanisches Handzählwerk reduziert werden)
Die 30-Sekunden-Methode Beschreibung:
Wie bei der Minutenmethode, nur daß die Zählzeit nur 30 Sekunden dauert. Das Ergebnis muß man dann mit 2 multiplizieren. Genauigkeit mit dieser Methode:
bei Benutzung einer Stoppuhr +- 2 Taktschläge pro Minute, reicht zum Überprüfen fremder Turniermusik Hilfsmittel: wie oben Vorteile: wie oben, aber nicht so genau Nachteile:
wie oben
Die 15-Sekunden-Methode Beschreibung:
Wie bei der Minutenmethode, nur daß die Zählzeit nur 15 Sekunden dauert. Das Ergebnis muß man dann mit 4 multiplizieren. Genauigkeit mit dieser Methode: +- 1 Takt pro Minute, reicht fürs Training Hilfsmittel:
wie oben Vorteile: wie oben, aber nicht so genau Nachteile: wie oben
Die Taktschlag-Methode Beschreibung:
Man zählt unabhängig von den Takten nur die Taktschläge, und das, wieder bei Null beginnend, durchgehend. Z.B.: 0-1-2-3-4-5-6-7-8-9-10-11-...usw....-41-42-43-44-45-46-47
Nach 15 Sekunden hat man das Ergebnis in Takten pro Minute! Diese Methode funktioniert bei allen Tänzen im 4/4-Takt.
Bei Tänzen im ¾-Takt muß man 20 Sekunden lang zählen. Genauigkeit mit dieser Methode: +- 1 Takt pro Minute, reicht fürs Training Hilfsmittel: wie oben Vorteile:
wie oben, aber relativ ungenau Nachteile: wie oben, aber wesentlich einfacher zu zählen
Die Beat-Master-Methode Beschreibung:
Mit Hilfe des kleinen elektronischen Gerätes “Beat-Master” klickt man pro Takt einmal, insgesamt
acht Takte lang, auf eine Taste. Danach ermittelt das Gerät automatisch die Geschwindigkeit in Taktschläge pro
Minute (Metronomzahl) und in Takte pro Minute (nur bei 4/4-Takt). Das Ergebnis wird auf 1/100 genau angezeigt, ist
aber in Wirklichkeit relativ ungenau, da die Zählzeit auf 8 Taktschläge begrenzt ist. Damit ist die Genauigkeit sogar
von der Musikgeschwindigkeit abhängig, denn bei langsamer Musik dauert das Auszählen länger als bei schneller Musik. Die Genauigkeit reicht zum Überprüfen fremder Turniermusik. Hilfsmittel:
Beat-Master Vorteile: sehr einfach zu bedienen, sehr kompaktes Gerät, ideal zum Mitnehmen Nachteile:
relativ ungenau, täuscht wesentlich höhere Genauigkeit vor, nur für 4/4-Takt, relativ teuer (ca. 100,--DM)
Die Metronom-Methode Beschreibung:
Mit Hilfe des PC-Programmes Metronom wird je Taktschlag einmal eine Taste gedrückt. Das Programm zeigt dabei die aktuelle und die mittlere Geschwindigkeit in Takte pro Minute. Das Ergebnis
“pendelt” sich ein und wenn es stabil bleibt, hat man ein genaues Ergebnis. Genauigkeit: +-0,1 Takte pro Minute,
ideal zur Vorbereitung von Turniermusik und zum “Schneiden” von z.B. Show- oder Formationsmusiken. Hilfsmittel: Programm Metronom, PC oder Laptop Vorteile:
einfach zu bedienen, genaueste Ergebnisse, gutes Preis-Leistungs-Verhältnis, viele nützliche Zusatzfunktionen Nachteile: nur mit PC oder Laptop einsetzbar
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